Gefeiert wurde auch die Einweihung der neuen Papierfabrik und der PM 5 – der modernsten Papiermaschine für Wellpappenrohpapier weltweit. Festredner war Prof. Dr. Clemens Fuest, Vorstand des ifo Instituts, mit einer hochinteressanten Rede zur aktuellen Wirtschaftslage. Er erläuterte den jüngsten Geschäftsklimaindex des ifo Instituts und die erwartete Schrumpfung des Bruttoinlandprodukts in 2023 um 0,3 Prozent. Dabei handle es sich jedoch nicht um eine klassische Rezession, sondern es breche das Angebot an Energie und Material weg bei steigender Nachfrage und damit steigenden Preisen, so Prof. Fuest.
Noch vor dem Mittagessen gelang die Überraschung, mit der wohl keiner der Gäste gerechnet hat: Die britische Weltband Status Quo rockte 90 Minuten lang die Bühne in der temporär errichteten Festhalle. Dieses live Konzert war der perfekte musikalische Rahmen für den Festakt und der sich anschließenden Besichtigung der PM 5. Die legendären Rocksongs sind Spiegel der Innovationskraft und Dynamik von Palm.
1872 begann Unternehmensgründer Adolf Palm mit der Papierherstellung in Neukochen. Bereits damals wurde bei Palm Papier nicht aus Frischfasern, sondern aus Recyclingmaterial hergestellt. Dieser Gedanke zieht sich bis heute durch die Firmengeschichte: Wellpappenrohpapier und Zeitungsdruckpapier werden aus 100 % ausgesuchtem Altpapier produziert.
Im Jahre 1910 führten die Brüder Otto und Hermann Palm die vorgelebten Werte weiter. Ab 1959 leiteten die Cousins Dr. Wilfried Palm und Gottfried Palm die Neuaufstellung der Papierfabrik mit einer beispiellosen Investitions- und Modernisierungsoffensive ein. Im Abstand von jeweils sechs Jahren wurden insgesamt vier neue, hochmoderne Papiermaschinen in Betrieb genommen.
1966 gelang Palm die Herstellung eines Wellenstoffs aus 100 % Altpapier und zwei Jahre später die Entwicklung eines Testliners auf Recyclingbasis. In den 1970-er Jahren stieg Palm in die vertikale Integration ein und damit in die Produktion von Wellpappenverpackungen. Dr. Wilfried Palm und Dr. Wolfgang Palm gelang Anfang der 80-er Jahre ein weiterer Meilenstein mit der Produktion von Zeitungsdruckpaper aus 100 % Altpapier.
Seit diesem Zeitpunkt prägen Palm drei Säulen mit der Produktion von Zeitungsdruckpapier sowie von Wellpappenrohpapier und der Herstellung von Wellpappenverpackungen. Dies führte Dr. Wolfgang Palm in seiner bis jetzt 40-jährigen Betriebszugehörigkeit stetig fort und entwickelte bestehende und neue Standorte verantwortungsbewusst weiter. Dazu zählen die hochmodernen Papiermaschinen PM 1 und PM 3 in Eltmann sowie die weltweit größte Papiermaschine für Zeitungsdruckpapier PM 7 im britischen King’s Lynn. Mit diesen Investitionen erhöhte Palm sukzessive seine Produktionskapazität für Zeitungsdruckpapier auf knapp eine Million Tonnen pro Jahr.
2002 ging in Wörth die damals weltgrößte Papiermaschine PM 6 in Betrieb, die drei Geschwindigkeitsweltrekorde aufstellte. Palm erreichte mit der PM 6 ein völlig neues Qualitätsniveau in der Herstellung von Wellpappenrohpapier.
2014 erwarb Palm durch den Kauf der Seyfert-Gruppe in Deutschland und Frankreich neun zusätzliche Standorte mit 1.100 Beschäftigten, was einen bemerkenswerten Schritt zur Stärkung des Geschäftsbereichs der Wellpappenverpackungen bedeutete.
2019 begann die größte Investition der Firmengeschichte am Stammsitz in Aalen-Neukochen. Mit dem Bau einer komplett neuen Papierfabrik schreibt Palm Geschichte und verbindet höchste Leistung und Qualität mit der selbstverständlichen Verantwortung gegenüber den Ressourcen und der Umwelt.
Das Herzstück dieser neuen Papierfabrik ist die PM 5. Sie ist die weltweit größte und modernste Papiermaschine für Wellpappenrohpapier mit einer jährlichen Produktionsleistung von 750.000 Tonnen. Sie ermöglicht die Herstellung von Wellpappenrohpapier mit besonders niedrigen Flächengewichten bei gleichzeitig hohen technologischen Werten. Das schont Ressourcen und spart Gewicht, wodurch der CO2-Verbrauch in der gesamten Wertschöpfungskette deutlich reduziert wird. Der Oberbürgermeister der Stadt Aalen Frederick Brütting überbrachte am Festakt die Nachricht, dass es Palm gelungen sei, eine von Stuttgart nach Ulm geplante Wasserstoffleitung an Aalen vorbeiführen zu lassen, um die Papierfabrik künftig auch mit Wasserstoff betreiben zu können.
Es ist die Palm DNA, die seit fünf Generationen das Familienunternehmen prägt. Mit dem Eintritt von Dr. Marina Palm in die Geschäftsführung im Frühjahr 2022 ist das Unternehmen Palm auch für die Zukunft bestens gerüstet und bleibt weiterhin 100 % in Familienhand. „Paper is our passion“ bedeutet für Palm, die Zukunft mit Leidenschaft und Tatkraft sowie mit wegweisenden Innovationen aktiv gemeinsam mit allen Kunden, Mitarbeitern und Geschäftspartnern zu gestalten.